Normalerweise ist ein steifer Penis oder auch ein Penis, der zu sehr im Mittelpunkt des Geschehens steht, bei 'seriösen' Aktauf-nahmen ein Tabu, worüber ich mich aber radikal hinwegsetze. Ich finde, ein Aktbild wird durch einen erigierten Penis per se keinen Deut besser oder schlechter. Es ist aber eine deutliche Beschränkung, grundsätzlich auf diese gestalterische Möglichkeit zu verzichten und gerade weil der Penis auf Aktbildern meist eine stiefmütterliche Rolle spielt versuche ich, diesem Trend auf meinen Bildern dem entgegenzuwirken.

Es ist übrigens keinesfalls immer einfach, Bilder von sich selber und seinem Geschlechtsteil zu machen. Solange das ganze Bild scharf sein soll und man ist selber weit genug entfernt von der Kamera, solange mag es noch gehen. Aber gerade bei Nahauf-nahmen wird es schon schwierig, denn es ist ein Ding der Unmöglichkeit, gleichzeitig die richtige Kameraposition einzunehmen und gleichzeitig durch den Sucher die Schärfe zu kontrollieren. Es gleicht in etwa einem Blindflug, allerdings unter recht widrigen Bedingungen.

Eine weitere Schwierigkeit ist, daß gerade der steife Penis dazu tendiert, alles andere als still zu halten. Hinzu kommt noch, daß er den Fokus der Aufmerksamkeit auf sich zieht und die damit verbundene sexuelle Spannung der Konzentration auf den Fokus beim Fotografieren nicht gerade zuträglich ist. Ich versuche also, diese sexuelle Spannung soweit es geht aus dem Geschehen herauszuhalten, aber ganz ohne geht es nicht, denn dann wird er nicht steif. Und das soll er ja teilweise für die Bilder (natürlich nicht für alle).

Jedenfalls habe ich mich redlich bemüht, die Bilder so gut zu machen, so gut ich es konnte (auch wenn ich mich bisher an TILT-Nahaufnahmen noch nicht herangewagt habe). Inhaltlich hingegen habe ich weniger Probleme (sofern das, was ich abbilden möchte auch suchermässig für mich erreichbar ist). Tabus habe ich keine, welche mich ausbremsen könnten, lediglich die (vorhandene oder mangelnde) Gelegenheit spiegelt sich in meinen Bildern wider.